Drei Wochen der himmlischen Ruhe und des produktiven Arbeitens sind vorbei – das fette Arschloch der stellvertretende Chefredakteur ist aus dem Urlaub zurück.
Schon bevor er den Raum betritt, stopfe ich mir die Ohren mit Kopfhörern, alle seine Gesprächsversuche lenke ich gekonnt und auffällig auf meinen armen Kollegen M. ab, ich egoistisches Schwein.
Ich tue so, als ob ich arbeite – auf Anraten des Betriebsrats krümme ich praktisch keinen Finger mehr – bringt eh nix, solange die Personaldecke derart anorektisch ist – und höre Musik.
Etwas, was ich außerhalb des Autos nur noch selten tue, da ich nach meinem Studium die Schnauze von Kopfhörern gewaltig voll hatte und auch gar keine Geräusche direkt aufm Ohr mehr ertrug…
Jedenfalls gebe ich mich so ganz der Musik hin, weil alles besser ist als das störende Gelaber von Fetti und stelle mal wieder fest: All die gute Musik in dieser stunden- wenn nicht gar tagelangen Playlist lässt mich an No. 3 denken. Egal wie oft ich auf weiter drücke. Alles behaftet mit Gedanken – und wieder nicht an das unfassbare Arschloch, das er ist, sondern an den heißen, wilden, zärtlichen Typen von ganz damals, der für die 16-Jährige in mir Kryptonit ist. Den Typen, der schon längst nicht mehr existiert.
Jetzt ist ja nichts gegen schöne Erinnerungen einzuwenden, nur: Ich denke dann auch immer an seinen Körper, seinen Geruch, das Gefühl von seiner Haut unter meinen Händen. Und ich weiß, dass diese drei Dinge nur eine kurze Nachricht weit weg sind. Noch diese Woche könnte ich wild mit ihm vögeln. Und wahrscheinlich würde ich ihn direkt im Anschluss wieder einen Kopf kürzer machen wollen.
Mein Kopf ist sowas von durch mit diesem Typen, aber mein Körper irgendwie nicht. Und schon erst recht nicht mein Musik-Gedächtnis.
Mir bleibt keine Wahl: Ich brauche einen neuen Musik-Geschmack…
Du brauchst definitiv ne neue Playlist oder du musst die Musik mit einer neuen Bekanntschaft überschreiben…geht sowas? Keine Ahnung
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Ja, ich muss sie mit neuen, starken Erinnerungen verknüpfen. Grar.
Es war nicht mal ne eigene Playlist, sondern eine, die im Deezer gefunden hatte. Dachte: oh, mal n bisschen neuer Input, cool.
Ja doll…
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Ach fuck, das ist natürlich ganz besonders schön…die neuen starken Erinnerungen kommen schon noch, bis dahin muss der Musikgeschmack wohl wechseln oder du kaufst dir Niose-Cancelling Kopfhörer, damit du das Geblubber nicht anhören musst. 😉
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Durchvögeln hört sich nun auch nicht schlecht an
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Nicht.von.dem.
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Selbstliebe
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