Es ist schon komisch, wie schnell ich mich an J.s Abwesenheit gewöhnt habe. Vielleicht auch, weil sie mir die andere J. dagelassen hat, die ohne Umschweife einen größeren Platz in meinem Leben eingenommen hat. Vielleicht auch, weil der Pandemiealltag fast derselbe geblieben ist. Vielleicht auch, weil ich einfach nicht so gern darüber nachdenke.
Und doch: Sie lauert überall. In einem Wort mitten im Roman. Im Wetter (das mit dem Rudern auf der Unwetterwolke muss sie noch üben. Kann ich einer Bescheid sagen, dass sie beim Einparken die Musik leiser drehen muss?). Im Küchenschrank. Im Bücherregal. In einer Anekdote, die nie erzählt werden wird. In meiner Handtasche.

Ihre Anwesenheit wirkt mitunter präsenter als es ihre Anwesenheit je war. Und es ist und bleibt eine unverschämte Schweinerei!
Aber sie ist doch da – Du musst nur kurz nachdenken, dann ist sie da.
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