
Fischkopp 1 (aka meinereiner): Egelich. Widerlich. Wie die hier leben müssen. Die armen Menschen. Ich würd ja ins Wasser gehen.
Fischkopp 2: Jeden Tach!
Es stelle immer wieder fest: Es sind die seltsamsten Dinge, die mich triggern.
Das Geräusch von Rasenmähern: Ich werde zur immer kleiner werdenden Kugel auf dem Sofa. Bestimmter Telefonklingelton im Garten: Ich erstarre zur Salzsäule.
Dinge, die mir jahrelang nicht begegnet sind. Ich hatte sie vergessen.
Und dann ist da noch das:
Ein Kalender, den meine Mama gemacht hat von unserem Urlaub am Meer.
Schlimm alles auf dem Bild – außer, dass ich aussehe wie meine Oma, wenn sie ihr Gebiss rausgenommen hat: barfuß im weißen Sand, unterm strahlend blauen Himmel, Meeresbrise um die Nase.
Ich brauche das Bild nur aus dem Augenwinkel sehen und mich befällt sofort der Schwermut, der sich beim Starren aufs Meer zu mir gesellt hat. Ich kann augenblicklich nachvollziehen, wie ich mich in der Zeit gefühlt habe. Und fühle mich immer noch so.
Im Grunde hat sich nichts geändert. Zwar habe ich einen neuen Job und so, yay, dafür habe ich ein j.förmiges Loch in meinem Leben, das im August nicht mal ansatzweise absehbar war.
Nie ist die Diskrepanz zwischen dem, was ich will und dem, was ist, deutlicher als beim Starren aufs Meer. Und die Leere, die bleibt, ist überraschend schwer.
Das Leben hat entschieden, dass ich keinen Sex mehr haben werde, sondern das dritte Rad am Wagen bin. Weswegen ich mich zum Arbeitsgatten und seiner Frau in sein Schlachtschiff setzte, um ans Meer zu fahren und da dieser Sabine zu harren.
Weil: Man kann nie oft genug ans Meer fahren.
Tja nu… Sowohl das Meer als auch wir Norddeutschen reagierten eher klischeehaft zurückhaltend auf diese Sabine…
Gibt es eigentlich Wetter, das sich nicht für einen Strandbesuch eignet?
(Im Hintergrund übrigens eine alte Bekannte.)
Wenn ich jedes Mal nen Euro bekämen, wenn irgendwelche Idioten die Schilder nicht lesen können…
… endlich könnt ich mir mein Luxusleben am Meer leisten!
Ich liebe Möwen – deswegen geb ich ihnen nix zu futtern!
Es war schlimm viel Regen angesagt…
Bin auch ganz nass geworden. Von diesem Meerwasser…
… mit Möwe.
Regenwasser auf Meerwasser.
50 shades of grey.
Bilanz nach 1,5 Tagen Rügen: Spider-App in der Windschutzscheibe, Spider-App am Handy, Kamera verloren.
Hrmpf.
Kann nur besser werden.
Ab jetz also nur noch rauschiges Meeresrauschen vom Handy.
Meeresrauschen am Morgen.
Klischee-Meeresrauschen.
Verführerisches Meeresrauschen.
Meeresrauschen am Abend.
Und jetz: Rühr ich keinen Zeh mehr!
Meine Fooooootos!! Heul.
Nur der geilste Scheiß!
Ich hab euch gewarnt. Acht Tage nur Meeresrauschen…